Einkaufen mit dem Fahrrad braucht ein Umdenken im Kopf
Fahrrad-Pictos auf der Fahrbahn, Tempo 30, sichere Überwege für Fußgänger – viele Punkte wurde bei einem Treffen der GRÜNEN Großostheim und Vertretern des ADFC diskutiert. Einig waren sich alle, dass die Situation in der Aschaffenburger Straße, besonders auf Höhe der Einkaufsmärkte verbessert werden muss. Wer einmal versucht hat, die Straße auf dem Weg vom Edeka zum Schuhwerk zu überqueren, erlebt die Übermacht des Autos am eigenen Leib.
Piktogramme mit dem Fahrradzeichen, wie sie schon öfters in Großostheim zu sehen sind, könnten die verkehrliche Situation für die Fahrradfahrer auf der Aschaffenburger Straße verbessern. Eine Abtrennung mit unterbrochenen Sicherheitsstreifen müsste geprüft werden. Zu diesem Ergebnis sind Mitglieder des Ortsverbandes der GRÜNEN nach einem Treffen mit fachkundigen Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) gelangt. Anlass des Treffens war die unbefriedigende Situation für Fahrradfahrer*innen auf der Aschaffenburger Straße. Das Radfahren macht dort aufgrund der Dominanz des Autoverkehrs, der zugelassenen (und oft nicht eingehaltenen) Geschwindigkeit von 50 km/h und der zahlreichen Ein- und Ausfahrten keinen Spaß. Piktogramme sollten Autofahrer darauf aufmerksam machen, dass sie hier mit Radfahrern rechnen müssen und dann langsam fahren und/oder in ausreichendem Abstand rücksichtsvoll überholen.
Kaum Fahrradständer vor den Geschäften, die Zufahrt zu den Einkaufsmärkten im Grunde nur über die Raiffeisenstraße oder über den Kurmainzer Ring – alles nicht besonders fahrradfreundlich. Piktogramme können zumindest ein wenig Abhilfe schaffen. Dass dies aber nur ein erster Schritt wäre, wurde bei der Ortsbegehung deutlich. Eine wirkliche Attraktivitätssteigerung müsste durch die Einführung von Tempo 30 erreicht werden. Hierdurch würde nicht nur die Sicherheit für die Radfahrer*innen gesteigert werden, sondern auch die Verkehrssicherheit an sich. Für Fußgänger*innen wäre die Straße ungefährlicher zu überqueren. Der Ortseingang nach Großostheim würde hierdurch eine erhebliche städtebauliche Aufwertung erfahren können. Unverständnis wurde darüber geäußert, dass nicht bereits mit dem Neubau des Einkaufsmarktes eine Neuordnung der verkehrlichen Situation erfolgt ist. „Toll wäre auch ein Lastenfahrrad zum Ausleihen und weitere Angebote an Kunden und Kundinnen, die mit dem Fahrrad kommen“, so Ursula Philipp-Gerlach. „Die noch immer als Staatsstraße klassifizierte Aschaffenburger Straße hätte schon längst in kommunale Hand überführt werden müssen, um hier die verkehrliche Situation gemeindlich regeln zu können“, meinte sie.
„Die Attraktivität des Radfahrens muss gesteigert werden. Hierzu werden wir uns als GRÜNE einsetzen und solche Ideen in dem geplanten Mobilitätsworkshop einbringen. Allerdings gehe es nicht um die Erstellung weiterer Konzepte, sondern ums Machen,“ so Anja Froelich anlässlich der Begehung. Dagmar Sonnenberg hat schon eine Reihe von weiteren Anregungen gesammelt. „Wir wollen die Verkehrswende auch in Großostheim vorantreiben und werden den Rückenwind des zunehmenden Radverkehrs nutzen“, so die Vorsitzende des Ortsverbands. Ein herzlicher Dank geht an Tino Fleckenstein und Dieter Hennecken vom ADFC Aschaffenburg und Miltenberg, die uns viele fachliche Hintergründe erläutert haben, und uns zugesichert haben, die GRÜNEN in Großostheim auch weiterhin zu unterstützen.

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