Immer mehr Umweltorganisationen und Initiativen schließen sich dem Widerstand und der Kritik am Ausbau der B 469 zwischen Stockstadt und Großostheim an. Die Planunterlagen gehen auf Überlegungen und Vorlagen von Verkehrsplanern von vor circa zehn Jahren zurück. Inzwischen hat sich die Klimakrise verstärkt und es beginnt ein Umdenken, das sich aber leider noch nicht in den derzeitigen Unterlagen und auch Äußerungen des Staatlichen Bauamtes bemerkbar macht. Diese beschäftigen sich nur mit dem Straßenausbau und lassen ein übergeordnetes Konzept, das sowohl den Individualverkehr als auch Schienen- und Busverkehr miteinbezieht, vermissen. Die Deutsche Bahn und die Busunternehmen hätten sich bei den Planungen nicht gemeldet, hieß es von Seiten des Staatlichen Bauamtes.
Stattdessen wird jetzt stückweise der Ausbau der B469 – so erscheint es zumindest – zu einer Autobahn vorangetrieben. Dieser Ausbau wird ja vermutlich nicht hinter dem Knotenpunkt Großostheim/Nilkheim aufhören? Und dann ist da auch noch die Frage: Was geschieht eigentlich mit dem Abschnitt der B469 vom Anschluss Stockstadt bis zur A3, der in diesem Planfeststellungsverfahren nicht eingeschlossen ist ? Müsste man nicht eigentlich erwarten, dass die entsprechenden Vorhaben in ein Konzept eingebunden sind, das alle Aspekte berücksichtigt ?
Wir sind der Meinung, so geht es nicht !
Wir wollen keine Autobahn mit mehr Fernlast- und Individualverkehr.
Wir wollen keinen Wald mehr für eine Infrastruktur opfern, die hauptsächlich emissionsträchtigen Verkehr anzieht und fördert und zu Lasten von Lebensgrundlagen wie Wald- und Agrarflächen, Wasser und Luft geht. Wir fordern rücksichtsvolles Fahren und Geschwindigkeitsbegrenzungen für mehr Sicherheit. Die über 100 Millionen Investition dieser „Luxuserweiterung“ wären in Corona-Zeiten besser eingesetzt, um Klein- und mittelgroße Betriebe, das Gesundheitswesen oder den Ausbau der Bachgaubahn in Großostheim zu unterstützen.
Deshalb rufen wir dazu auf, schriftlich gegen dieses Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der B469 Einwände zu erheben.
Der BUND Naturschutz hat eine Unterschriftenliste zum Download unter
https://aschaffenburg.bund-naturschutz.de/aktuelles/artikel/sammeleinwendung-gegen-den-geplanten-ausbau-der-b-469-zum-download ins Netz gestellt.
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